Infans

In Baden-Württemberg wird der Orientierungsplan anhand des Bildungskonzeptes „Infans“ umgesetzt. Dieses ist – vor allem für städtische Einrichtungen – verbindlich vorgeschrieben. Dennoch können je nach räumlichen Gegebenheiten und Erziehungszielen der Träger und Einrichtungen Anpassungen erfolgen. In der Urform hat das Infans-Konzept die kognitive Förderung von Kindern im Fokus.

Kirchliche und freie Träger haben ebenso viele Elemente dieses Konzeptes integriert. In deren Mittelpunkt steht jedoch die Förderung von sozialen und emotionalen Fähigkeiten des Kindes.

Ziel des Infans-Konzeptes ist, Kinder in ihren frühen Bildungsprozessen zu ermöglichen, alle Talente und alle Kräfte auf einem höchstmöglichen Niveau entfalten zu können.(1) Das Infans-Konzept zeichnet sich u. a. durch folgende Kernelemente aus:
  • Orientierung an den Talenten und Stärken des Kindes 
  • Die pädagogische Arbeit in der Kindertageseinrichtung soll denBildungsprozess jedes einzelnen Kindes unterstützen und die Kinder auf höchstmöglichem Niveau fordern. Das Konzept basiert auf einemSelbstlernprozess der Kinder (d.h. die Kinder „eignen sich die Welt selbst an“). Impulse sollen nahezu ausschließlich seitens der Kinder kommen. 
  • Im Rahmen eines offenen Konzeptes (d.h. keine festen Gruppen und Raumzuordnungen, die Kinder bewegen sich überwiegend frei und selbstständig zwischen den Räumlichkeiten) haben die Kinder die Möglichkeit, die Bildungsinseln zu besuchen. 
  • In Bildungsinseln werden die einzelnen Themenfelder den zur Verfügung stehenden Räumen zugeordnet, z.B. Basteln/Malen im „Atelier“. 
  • Die Kinder sind einer/m Bezugserzieher/in zugeordnet, der/die als Vertrauensperson über die gesamte Kindergartenzeit fungieren soll. Der/die Bezugserzieher/ in soll gleichzeitig auch das Bindeglied zu den Eltern darstellen. 
  • Durch Beobachtung der Kinder und systematische Dokumentation der Beobachtung werden je Kind individuelle Portfolios erstellt (Interessensgebiete des Kindes, Stärken etc.). Dadurch soll sichergestellt werden, dass die Kinder insbesondere in den Themenbereichen in denen sie Defizite aufweisen individuell gefördert werden können.
  • Die Zusammenarbeit zwischen Kita und Eltern spielt eine wesentliche Rolle ("Erziehungspartnerschaft auf Augenhöhe"). 
Fußnoten
1: Das Konzept sieht vor, in Kindertageseinrichtungen eine neue und dem Stand der gesellschaftlichen Entwicklung angemessene Pädagogik zu gestalten.